Archiv für Allgemein

Artikel oder Paragraph?

Heute soll von einem Problem die Rede sein, das sowohl in der schriftlichen wie auch in der mündlichen Prüfung eine Rolle spielen kann und psychologisch immer negativ zu Buche schlägt, wenn man da einen Fehler macht. Betrachten wir zur Einführung folgenden Screen:

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Was fällt bei der Betrachtung auf?

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JuS-Klausurbewertungsbogen im Probeexamen 2015

Als Beilage zur JuS 6/2015 gibt es ein gesondertes Heft, das „6 Klausuren zur Vorbereitung auf das Erste Juristische Staatsexamen inklusive Original-Lösung und JuS-Klausurenbewertungsbögen“ enthält. Ich werde mich in kommenden Beiträgen noch mit der ein oder anderen Klausur aus dem Heft beschäftigen.

Heute möchte ich mir den JuS-Klausurenbewertungsbogen anschauen. Viele Studierende schätzen solche Bögen, weil die Notengebung dadurch transparenter wird. Trotzdem habe ich im Laufe meines Studiums und auch im Examen die Erfahrung gemacht, dass bei Klausuren, bei denen ein solcher Bewertungsbogen zugrunde gelegt wird, gute Ergebnisse schwieriger zu erzielen sind.

Heute soll es aber nicht um die Diskussion gehen, ob Klausurenbewertungsbögen generell von Vorteil sind. Vielmehr möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, wie ein solcher Klausurenbewertungsbogen ausgestaltet sein müsste. Die JuS verwendet zu allen sechs Klausuren das gleiche Schema, das mich nicht vollständig überzeugt.

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Freiheit und Sicherheit: Was Benjamin Franklin wirklich sagte …

Da sitzt man in einer Vorlesung und sieht auf einer Folie folgendes Zitat:

Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)

Und man denkt: Schönes Zitat, passt gut in den erörterten Kontext zum Verhältnis von Freiheit und Sicherheit.

Und dann schaut man am 14.5. abends das „heute journal“ (die regelmäßige Konsultation von guten Tageszeitungen und öffentlich-rechtlichen Nachrichten-Medien wird den Studenten ja häufig von Professoren empfohlen) und hört Claus Kleber Benjamin Franklin wie folgt zitieren:

Wer bereit ist, Freiheit zu opfern, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder das eine noch das andere, und wird am Ende beides verlieren.

(http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2404902/ZDF-heute-journal-vom-14-Mai-2015)

Weiterhin erfährt man, dass die Bundeskanzlerin dieses Zitat gerade auch so aufgegriffen habe. Und man denkt: Das passt doch im NSA-Kontext gleichfalls ganz gut.

Spätestens hier sollte sich jedoch ein Reflex einstellen, der auch bei Seminararbeiten wichtig ist:

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Endseite im Zitat? Was Korrektoren so denken (oder auch nicht).

Unser Einstiegszitat lautet heute:

„Da oftmals in Lehrbüchern oder Kommentaren die Endseiten von zitierter Literatur nicht angegeben sind, kann das Angeben der Endseite dem Korrektor gerade den Eindruck vermitteln, dass man Primärquellen tatsächlich nachgeschaut und nicht „blind“ zitiert hat.“

Michael Höhne in JA 2014, 737-741 (739).

Ohne, dass ich jetzt zu Blindzitaten animieren möchte … . Ich möchte nur zeigen, dass es heute bereits Angebote gibt, die den Schein, die Primärquelle gelesen zu haben, trüben können.

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